Im TGV nach Barcelona – Tipps für die Anreise

Na, hast Du Lust auf Sommerurlaub am Mittelmeer? Am besten Spanien, am Strand, mit Sangria in der Hand? Wie wäre es mit Barcelona?

Die Stadt bedarf wohl kaum einer ausführlichen Erklärung, immerhin ist Barcelona eine der am meisten besuchten Städte Europas. Kaum verwunderlich, denn die Altstadt versprüht mediterranen Flair und nur ein paar Meter von der Altstadt wartet das Mittelmeer auf badefreudige Besucher*innen. Als zweitgrößte Stadt Spaniens (nach Madrid) und als Hauptstadt Kataloniens bietet die Stadt natürlich auch alle Vorteile von Städtereisen: Viele Hotels, fantastische Restaurants für jedes Budget und eine großartige Verkehrsanbindung. Neben dem häufig genutzten Flugzeug lässt sich Barcelona in der Tat auch relativ einfach aus Deutschland mit der Bahn erreichen.

Barcelona liegt ca. 190 km südlich der Grenze zu Frankreich. Zweimal täglich bietet der SNCF einen TGV (train à grande vitesse (Hochgeschwindigkeitszug)) vom Gare de Lyon in Paris nach Barcelona Sants – oder in die andere Richtung – an. Die Fahrt dauert insgesamt 6 Stunden und 45 Minuten. Hierbei fährt der Zug zwischen Paris und Nîmes auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke und benötigt für die 700 km nur etwa 3 Stunden Fahrzeit. Danach wird das Tempo gedrosselt und der Zug fährt gemütlich am Mittelmeer entlang bis nach Perpignan, dem letzten Halt auf französischer Seite. Anschließend geht es erst durch einen Tunnel, anschließend durch das Landesinnere bis nach Barcelona. Von Nîmes bis nach Barcelona sind es nur knapp 400 km, trotzdem benötigt der Zug hierfür die restlichen etwa 3,5 Stunden Fahrzeit. Insbesondere der ständige Blick auf das Mittelmeer und auch die Aussicht auf die Fischerörtchen im Süden Frankreichs machen die relativ langsame Fahrt jedoch gut erträglich.

Barri Gótic
Blick auf das Mittelmeer und zum „Vela“ in Barcelona

Wie schön, dass Barcelona gut von Paris erreichbar ist – aber wie sollt ihr denn dort überhaupt hinkommen? Paris ist sowohl von Frankfurt als auch von Köln aus, perfekt angebunden. Aus Frankfurt verkehrt alle 2 Stunden ein ICE oder TGV, welcher abwechselnd entweder in Mannheim, Karlsruhe und Straßburg oder in Mannheim, Kaiserslautern und Saarbrücken hält. Der Zug (Thalys) aus Köln fährt alle 4 Stunden und hält noch in Aachen und zwei Haltepunkten in Belgien. Die Fahrzeit beläuft sich auf 3,5 bis 4 Stunden. Theoretisch könntet ihr also morgen in den ICE/TGV in Deutschland steigen und schon am Abend die spanische Mittelmeerluft einatmen – fantastisch! Alternativ bietet sich ein Zwischenstopp in Paris an: Die Hauptstadt Frankreichs ist immer einen Besuch wert und wird euren Städtetrip mit einem ganz anderen Gefühl, als es Barcelona bietet, bereichern. Möchtet ihr jedoch direkt weiterreisen, gibt es in Paris wichtiges zu beachten!

Historisch gewachsen gibt es in Paris keinen zentralen Hauptbahnhof, sondern ganze sechs (!) verschiedene Bahnhöfe, aus welchen die Züge aus unterschiedlichen Richtungen ein- oder ausfahren. Reist ihr aus Frankfurt an, werdet ihr am Gare de l’Est (Ostbahnhof) ankommen, aus Köln am Gare du Nord (Nordbahnhof). Die Abfahrt nach Barcelona Sants ist hingegen dem Gare de Lyon. Für den Wechsel zwischen den Bahnhöfen solltet ihr ausreichend Umsteigezeit einplanen, idealerweise ca. 2 Stunden. Wenn ihr den DB Navigator nutzt, sollte dieser Euch nur Verbindungen mit entsprechender Umsteigezeit vorschlagen. Für den Wechsel könnt ihr die Pariser Metro benutzen – das Ticket hierfür ist jedoch NICHT in eurem normalen Zugticket eingeschlossen! Die Bahnhöfe liegen alle zentral in der Stadt und können mit dem normalen Einzelticket + (Preis 2023: 2,10€) erreicht werden. Das Ticket könnt ihr am Bahnhof an Automaten kaufen: Nehmt am besten die Automaten an denen oben „Navigo“ steht, diese sollten direkt vor dem Zugang zur Metro aufgestellt sein – dann könnt ihr sicher sein, dass ihr die richtigen benutzt! Es ist möglich mit dem Ticket 2 Stunden im Metronetz herumzufahren, hierbei könnt ihr auch die Metros wechseln. Um herauszufinden, wie ihr am besten von einem zum anderem Bahnhof gelangt empfehle ich euch (neben Google Maps) die App „Öffi“, wählt dort einfach aus, dass ihr Frankreich/Paris unterwegs seid. Für die eigene Orientierung könnt ihr auch den Netzplan der Pariser Metro in der App downloaden und jederzeit schauen, welche Metros in der Nähe sind und wie ihre Routen verlaufen!

Möglicherweise wundert ihr Euch bereits vor Eurer Ankunft am Gare de Lyon, von welchem Gleis ihr abfahren werdet und verzweifelt darüber, dass ihr keine Informationen dazu findet. In der Tat ist es in den meisten Nachbarländern nicht üblich, dass die Gleise von Vornherein geplant sind. Stattdessen werdet ihr am Bahnhof eine große Tafel finden, an welcher meist ca. 15-30 Minuten vor Abfahrt des Zuges, das Gleis angezeigt wird. Das Prozedere fühlt sich ähnlich zum Verfahren am Flughafen an, wo die Passagiere ebenfalls auf ihr Gate warten und direkt nach erscheinen der Zahl zügig hinlaufen. Bei unserer Reise fand die Ticketkontrolle bereits am Bahnhof statt, sodass ihr am besten Euer Ticket bereithaltet um es den Mitarbeiter*innen schnell präsentieren zu können. Stress, möglichst schnell in den Zug zu gelangen gibt es eigentlich nicht, da im Fernverkehr in Frankreich Reservierungspflicht herrscht. Obwohl die Fahrt dadurch eventuell etwas entspannter ist, ist es umso wichtiger die Buchung möglichst frühzeitig vorzunehmen, da ihr natürlich nichts mehr buchen könnt, sobald alle Sitzplätze im Zug besetzt sind.

Die Fahrt im TGV ist komfortabel: Es gibt eine halbwegs stabile Internetverbindung und ein Bistro an Bord. Ehrlich gesagt habe ich es in Frankreich noch nicht erlebt, dass das Bistro nicht geöffnet hatte (wie es in deutschen Zügen leider häufiger passiert), da die Fahrt recht lang ist, würde ich trotzdem empfehlen ausreichend Essen und Trinken dabei zu haben.

Eure Ankunft in Barcelona findet leider etwas unspektakulär unterirdisch statt, nachdem ihr mit der Rolltreppe/Treppe oder dem Fahrstuhl ins Erdgeschoss gelangt seid, könnt ihr entweder in den spanischen Fernverkehr umsteigen, den Bahnhof fußläufig verlassen oder auf den Stadtverkehr und die Metro in Barcelona umsteigen. Die Metro kann Euch in Barcelona gut helfen, um verschiedene Sightseeing Punkte wie die Sagrada Família oder den Park Güell zu erreichen. Für unsere Ansprüche eignete sich das Ticket T-familiar am besten. Hiermit können mehrere Personen insgesamt 8 Fahrten unternehmen. Der Preis beträgt hierfür 10€. Wenn ihr besonders viel Metro fahren wollt um von A nach B zu gelangen lohnt sich ggf. ein anderes Ticket. Ich fand diese Website hilfreich, um mich zu orientieren.

Wenn ihr noch ein paar Ideen und Anregungen sucht, was ihr in Barcelona unternehmen könntet, schaut doch mal bei Ruta Ñ vorbei, dort findet ihr sowohl die wichtigsten Sightseeing Punkte, als auch ein paar Geheimtipps.

Park Güell

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