Marseille – Der Hafen zur Welt

Dauer der Reise

von Frankfurt: ca. 8 Stunden
von Paris: ca. 3.5 Stunden

Gute Einstiegsmöglichkeiten

Mannheim / Karlsruhe / Baden-Baden /
Paris / Strasbourg

Hilfreiche Links

SNCF
Tourist Information Marseille

Wir wohnen nun seit einem halben Jahr in Frankfurt. Auf der mühseligen Suche nach einer schönen und bezahlbaren Wohnung hatten wir regelmäßige Aufenthalte am Frankfurter Hauptbahnhof, während derer wir davon träumten von hier aus die Welt zu erkunden. Frankfurt bietet nicht nur über den Fraport großartige Möglichkeiten um in die Ferne zu gelangen, auch zahlreiche internationale Bahnfahrten passieren die schöne Stadt am Main. Unsere Fahrt nach Marseille war nun die erste längere Reise, die wir von hier starten konnten!

Mit dem Zug nach Marseille


Marseille gilt als die älteste Stadt Frankreichs – sagenhafte 2600 Jahre alt – und ist nach Paris die zweitgrößte Stadt des Landes. Marseille liegt an der Mittelmeerküste und hat ein ganzjährig angenehmes mediterranes Klima. Bei mir weckten jedoch vor allem zwei Dinge besonderes Interesse: Zum einen ist die Stadt durch Einwanderung geprägt und hat daher ein richtiges Multikulti-Dasein. Zum anderen grenzt der Parque National des Calanques direkt an das Stadtgebiet und lädt schon auf Fotos zu Wanderungen und Badegängen in den Buchten ein.  

Tatsächlich ist die Anreise nach Marseille von Frankfurt aus ziemlich bequem. Einmal täglich gibt es eine Direktverbindung (mit weiteren Stopps in Mannheim, Karlsruhe und Baden-Baden), da diese aber erst am Nachmittag abfährt, entscheiden wir uns für einen Zug mit Umstieg in Straßburg. In der Umsteigezeit von ca. 15 Minuten können wir mit unseren beiden großen Koffern entspannt das Gleis wechseln. Die Fahrt von Frankfurt nach Straßburg dauert zwei Stunden, von dort sind es weitere sechs bis nach Marseille St. Charles. Aufgrund des sicheren Sitzplatzes (Reservierungen sind in Frankreich in Fernverkehrszügen verpflichtend) und der stabilen Internetverbindung ist es für uns eine komfortable Fahrt. Nichtsdestotrotz fällt uns nach dem Umstieg aus dem ICE in den älteren, zweistöckigen TGV auf, dass der Lautstärkepegel in letzterem deutlich höher ist. Für arbeitende Reisende bietet sich daher ggf. eine Reise über Paris in moderneren Zügen bzw. eine Fahrt in der 1. Klasse an.

Am Nachmittag erreichen wir mit 15 Minuten Verspätung Marseille St. Charles. Den Bahnhof kann man über eine beeindruckende Treppe in Richtung Stadt verlassen, dort begrüßt uns schon der erste Blick auf die schöne Notre Dame de la Garde. Hierfür muss man den Kopfbahnhof an der linken Seite verlassen. Bei Bedarf gibt es im Bereich des Bahnhofs (Treppe Richtung Metro hinunternehmen und dann rechts aus dem Bahnhof gehen), auch eine Möglichkeit die Koffer sicher und zentral unterzubringen. Mit 9€ für einen normalen Koffer ist der Preis hierfür allerdings recht happig.
Unsere Unterkunft liegt im Viertel Le Panier und nach Unterbringung unseres Hab und Gut machen wir uns zu Fuß auf den Weg die Stadt zu erkunden. Ist man gern zu Fuß unterwegs, kann man Marseille größtenteils gut auf diesem Wege besichtigen. Alternativ gibt es ein überschaubares Metro-Netz, eine Vielzahl an Bussen und eine Touristenbahn „Le Petit Train“, die die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt anfährt.

Blick vom Bahnhof Richtung Notre Dame de la Garde

Sehenswertes

Palais Longchamp

Wir besuchen am Abend ein paar erste Sehenswürdigkeiten: die Cathédrale la Mayor, eine wirklich hübsche Kathedrale im neoromanisch-byzantinischem Stil, das MuCEM, Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers, und den alten Hafen Vieux Port mit seinen vielen bunten Booten. Schließlich verlassen wir den Hafen über die Prachtstraße Le Canebiére Richtung Osten und beobachten das Verkehrsspektakel: Es macht den Eindruck, dass alle Verkehrszeichen und Ampeln ignoriert werden und jeder fährt oder geht wann und wohin er gerade will. Trotzdem erreichen wir lebend das Palais Longchamp, ein beeindruckendes und wirklich schönes Gebäude mit netter Parkanlage. In dem Palais ist auf der linken Seite das Musée des Beaux-Arts und auf der rechten das Muséum d’histoire naturelle untergebracht. Wir haben leider weder Zeit das eine noch das andere  zu besichtigen.
Unser zweiter Tag in Marseille beginnt mit der Besichtigung der Basilika Notre Dame de la Garde. Die Kirche ist das Wahrzeichen der Stadt und liegt auf dem höchsten Punkt. So sieht man die Basilika nicht nur aus jedem Winkel der Stadt – man hat von der Terrasse, die die Kirche umgibt, auch eine herrliche Aussicht. Mit dem Bus der Linie 60 fahren wir vom Hafen Richtung Notre Dame bis zur Haltestelle Fort du Sanctuaire.  Von dort wandern wir von Süden her über den schönen Weg Chemin du bois sacré hinauf zur Kirche. Diese ist wirklich beeindruckend. Besonders gefällt mir die Heilige Maria in der Krypta – aber auch die imposanten, farbenfrohen Decken in der Basilika sind ganz bezaubernd.

Von der Notre Dame gehen wir zu Fuß zum Palais du Pharo, von wo man einen fantastischen Blick auf den Hafen der Stadt hat. Wieder zurück im Stadtzentrum machen wir uns auf in das Viertel Noailles, wo das Leben wirklich sprudelt. Wir überqueren einen belebten Markt und laufen an zahlenreichen Geschäften, viele davon mit Gewürzen oder Körben gefüllt, entlang. Weiter geht es nach Le Panier, wo es nur so vor Kreativität strotzt. Überall kann man Körbe und Seifen kaufen, die Straßen sind bunt von der Kunst die die Mauern verziert. Ein wirklich schönes Fleckchen haben sie hier, sehr zentral in Marseille. Für das Abendessen machen wir einen Abstecher in das neue, urbane Hafenviertel Euromediterranée, dort gefällt mir die städtische Atmosphäre und auch das Shoppingcenter Les Docks Village verdient wegen der hübschen Innenhöfe einen Besuch.

Unseren letzten Tag in Marseille nutzen wir für einen Besuch der Île Ratonneau, darüber lest ihr hier. Danach geht es weiter nach Cassis, der perfekte Startpunkt für Wanderungen in die Calanques! Die Rückfahrt nach Deutschland treten wir von Nizza aus an, schaut bei Interesse also dort vorbei.

Das Viertel Le Panier

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